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31 Mai 2018

Zum ersten Mal in Illegio

31 Mai 2018
Anna Maria Ometto

Zum ersten Mal in Illegio

Das karnische Dorf Illegio wird seit mindestens vierzehn Jahren ein Juwel an Kunst und Schönheit. Alljährlich lockt eine internationale Ausstellung viele Präsenzen und Vitalitäten an. 2018 findet noch bis Oktober die vom Comitato di San Floriano veranstaltete und von Don Alessio Geretti wissenschaftlich kuratierte Ausstellung „Padri e figli“ (Vater und Söhne) statt. Man spricht von ca. 60 ausgestellten Werken aus Europa und Italien über diese so einschneidende Bindung in unserem Leben, die vom 4. Jahrhundert v. Chr. bis zum 20. Jahrhundert reichen. Überlegungen über den Vater, den wir hatten, über die Rolle des Vaters, die einige gerade ausleben, über den inneren Vater, den wir immer mit uns tragen, über jene, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, das Schicksal eines anderen mit Hingabe in die Hand zu nehmen, gehen Hand in Hand mit erinnerungswürdigen Werken. Die Laokoon-Skulpturgruppe, eine im Auftrag der Vatikanischen Museen gefertigte Kopie aus Bilbao, ist das Symbol der Ausstellung. Einige Werke aus privaten Sammlungen sind zum ersten Mal in Italien. Bis zum 7. Oktober werden wir Gelegenheit haben, Kunst und unsere inneren Gedankengänge an einem Ort zu vertiefen, der schon allein einen Free-Time-Family-Tag wert ist. Wenige Kurven, 5 km vor Tolmezzo, und Sie tauchen in ein anderes, zeitloses Reich ein. Das Auto lassen Sie besser stehen, um in den engen, gepflasterten Gassen zwischen geschmackvoll wiederaufgebauten oder konsolidierten Häusern, die die Tradition der karnischen Dörfer widerspiegeln, zu Fuß weiterzugehen. Charakteristische Winkel, schöne Innenhöfe, blumengeschmückte Balkone und Blicke auf schöne Dächer auf mehreren Ebenen sowie Wandmalereien begleiten unsere Schritte. Wir bewegen uns ungezwungen zwischen den Häusern. Für den Mühlenweg bedarf es weniger Schritte. Es gibt zwei funktionierende. Die Mühle Mulin dal Flec ist aus dem sechzehnten Jahrhundert und steht neben der Quelle in der Ortsmitte. Sei es wegen der Präsenz des Wassers, der Ordnung, der dominierenden Grüntöne der das Dorf umgebenden Pflanzenwelt, oder der freundlichen Begrüßungen aller Personen, denen wir begegnen während wir Fotos machen, wir fühlen uns jedenfalls willkommen. Es nähert sich uns eine Dame, Regina, und mit wenigen Worten erzählt sie uns vom Dorf und ihrem Leben als Emigrantin in der Schweiz, von ihrem Mann, der noch immer spät von der Arbeit nach Hause kommt, von den Kindern, die alle außer Haus sind und von den vielen Veränderungen, die sie als Einheimische des Orts erlebt hat. Bei unserem nächsten Besuch würde Sie uns einen Kaffee anbieten, sagt sie, und uns ihre glänzenden Marmorböden zeigen. Regina ist über achtzig. Sie lädt uns ein, die 750 Meter hoch gelegene Taufkirche Pieve di San Floriano aus dem 19. Jahrhundert auf dem Bergrücken des Monte Gjaideit zu besichtigen. Sie sei in einer halben Stunde nur zu Fuß erreichbar. Auch der Don, fügt sie hinzu, ginge jeden Sonntag zu Fuß hinauf. Ein anderer freundlicher Einwohner rät uns dazu, die Eingangsportale zu suchen. Das Portal Filip ist das mit einem Gesicht mit Zunge, freimaurerischen Schriften, eine Arbeit, die das Holz der Tür im Stein reproduziert. Ganz in der Nähe zeigt er uns das Gesicht des Türken. Unser freundlicher Führer erzählt uns andere Geschichten und schlägt uns auch vor, wo wir gut essen und die typischen Cjarsons mit der geräucherten Ricotta kosten können.
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Anna Maria Ometto

Sommelier, Önogastronomin. Vertreterin und Präsidentin des Berufsverbands. Adoptiert in Friaul-Julisch Venetien, wo sie ihre Lehrerausbildung abgeschlossen hat, versucht sie, Familie mit Augenblicken der Gebietsvalorisierung unter einen Hut zu bringen. Sie lebt in der Provinz Pordenone.

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