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11 September 2017

Val Dogna: ihr Fahrrad, eine Strasse und der König

11 September 2017
Giuliano Piccoli

Val Dogna: ihr Fahrrad, eine Strasse und der König

„Und jetzt blicken wir auf den Montasch wie ihn Tausende und aber Tausende Reisende für einen Augenblick sehen, wenn Sie nach Venedig fahren und sich nach Pontebba, links von ihnen das Val Dogna öffnet. Nach dem Bahnhof von Dogna fährt der Zug aus dem Tunnel und knattert über das berühmte Viadukt. Die Felskulissen gehen auf und nur einen Augenblick lang ist die Westflanke des 2200 Meter hohen Montasch zu sehen. Es ist eine schmale Flanke, aber von blendender Schönheit! Alle stürzen sich an die Fenster! Aber was ist das? Schon fliegen von Süden Felsen vorbei, der Zug fährt wieder geräuschvoll in die Tunnel und der Titan von Dogna ist für immer verschwunden.“ (Julius Kugy, „Aus dem Leben eines Bergsteigers").

Jetzt fährt kein Zug mehr durch diese Felsen, über dieses Viadukt, in diesen Tunneln, aber der Montasch, der König der Julischen Alpen ist immer noch dort und wird immer noch von den Radfahrern bewundert, die auf dem „schönsten Fahrradweg der Welt“, wie ich den Alpe-Adria-Radweg gerne nenne, unterwegs sind. Wenn Sie von Pontebba nach Dogna fahren, bleiben Sie gleich nach dem Tunnel stehen und schauen Sie nach links. Sie werden sich so in diesen Anblick verlieben, dass Sie nicht umhin können, den Fahrradweg zu verlassen und in das Val Dogna zu fahren.

Die Bergfahrt ist lang (18 km) und angenehm. Wenn Sie sie zwei Stunden vor dem Sonnenuntergang in Angriff nehmen, wird der Montasch in ein herrlich warmes Licht getaucht sein. Die Straße führt durch Dörfer, deren Namen aus Märchen zu stammen scheinen: Chiuot di Puppe, Chiout Zucuin, Mincigos. Es wird Ihnen nicht gelingen, den Blick vom immer näher kommenden Titan Dognas abzuwenden.

Entlang des Weges werden Sie auch viele Zeugen des Großen Krieges finden wie noch gut sichtbare, mehrmals den Asphalt kreuzende Saumpfade, Galerien, kleine Kasernen, alles gut beschildert und anhand alter Fotografien erklärt.

Auf der zweiten Hälfte des Wegs erwartet Sie ein ca. 4 km langer, anscheinend flacher Streckenabschnitt, auf dem Sie die Energien für die letzten 5 ausgesprochen anstrengenden Kilometer (10 – 11 % Gefälle) sammeln können. Eine Reihe sehr panoramischer Kehren bringt Sie schnell nach Sella Sompdogna, Ihrem Ziel in 1.392 m Höhe. Eine Taschenlampe ist unabkömmlich, weil 4 schlecht beleuchtete Tunnel durchfahren werden müssen.

Es gibt viele Raststätten und Übernachtungsmöglichkeiten in den Almhütten des Tals. Von Sella Sompdogna gelangt man über eine Forststraße mit kompaktem Erdboden in 5 Minuten zur Schutzhütte Grego mit einem herrlichen Blick auf das Saisera-Tal.

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Giuliano Piccoli

Ich bin 43 und im Friauler Hügelland geboren und aufgewachsen. Ich fahre mit dem Fahrrad kreuz und quer durch meine Region, aber hauptsächlich bin ich im westlichen voralpinen und alpinen Raum unterwegs. Im Winter gebe ich mich dem Skifahren und Skitourengehen hin. Zu meinen Leidenschaften zählt die regionale Geschichte und so verfolge ich mit Interesse historische und künstlerische Begebenheiten in weniger bekannten Zonen Friauls.

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