
Dabei verliebe ich mich oft in wenig beachtete Orte, wohin sich keine Seele verschlägt. Das mache ich vor allem im Winter, wenn die weißen Linien zwischen den Wäldern der Karnischen Alpen für mich meistens Entdeckung bedeuten. Erkunden ist ein heute ausgestorbenes Wort. Das erste Mal hatte ich 2012 den Blick auf diese Linien zwischen den Wäldern gerichtet, während ich auf der Suche nach anderen Wasserfällen war. Es genügte, ein einziges Eisbruchstück einer Linie zu sehen, um in mir den Wunsch aufkommen zu lassen, sie zu besteigen. Keine Schlangen, keine Wartezeiten, kein Lärm, nichts. Die Eiskletter-Freaks sind woanders. Und was sind dann wir? Wir sind Begeisterte auf unsere Art. Unseren Bergen eine Chance zu geben, ist mehr wert, als einige berühmte Linien der Umgebung zu besteigen und die Vorstellung der Exklusivität berauscht uns dabei noch mehr.
Erst einmal unten dem Wasserfall angekommen, sichert mich Marco während ich den ersten Zug aufsteige. Das Eis ist dünn, man sieht das Wasser in seinen Adern fließen und das bezaubert mich. Der Zug weist keine besonderen Schwierigkeiten auf und macht Spaß. Ich sichere Marco, der schnell nachsteigt und die Schutzeinrichtungen entfernt.
Entdecke die Angebote zu dieser Erfahrung in Friaul-Julisch Venetien