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Die Kontakte mit den feindlichen Schützengräben

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Oft neigt man dazu, an den Krieg als ein gewaltsames Ereignis zu denken, bei dem zwei Kontrahenten bis zur Beseitigung des eigenen Gegners kämpfen, ohne irgendein Anzeichen für Erbarmen zu zeigen. Die Wirklichkeit sah jedoch anders aus. Die Soldaten aller Länder, vereint durch dasselbe Schicksal, durch die täglichen Mühen des Lebens im Schützengraben und durch einen noch lebendigen Sinn für Humanität, waren in der Lage, friedliche Kontakte mit den Feinden aufzunehmen und bei bestimmten Gelegenheiten Waffenstillstände zu "proklamieren". Der berühmteste von ihnen war zweifellos der so genannte "Waffenstillstand von Weihnachten 1914", als an der Westfront die französischen und deutschen Soldaten die Weihnachtsgrüße und kleine Geschenke austauschten und die Gefechte für eine Woche unterbrachen.
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Diese Art von Geschehnisse fanden auch an der italienischen Front (Fronte italiano) statt, besonders in jenen Bereichen der Front, an denen die Entfernung zwischen den verschanzten Linien gering war (zum Beispiel auf dem Gipfel des Kleinen Pal, in Karnien). Diese Kontakte dienten häufig zum Tausch von Nahrungsmitteln oder Gegenständen, die das eigene Heer nicht verteilten. Die österreichisch-ungarischen Soldaten verlangten zum Beispiel hauptsächlich etwas zu Essen, angesichts der prekären Situation ihrer Ration. Jeder Soldat hatte nämlich nur Anspruch auf 250 Gramm Brot, 100 g Nudeln und 80 g Fleisch, also sehr viel weniger im Vergleich zu den Italienern. Andererseits besaßen die Soldaten des Kaiserreichs fast immer Tabak, der unter den Italienern knapp war. Alles musste äußerst diskret durchgeführt werden, denn derjenige, der erwischt wurde, konnte für geheime Absprache mit dem Feind angezeigt und mit 10 Jahren Gefängnis bestraft werden. 
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