Die Handgranaten waren eine weitere, oft von den Heeren des Großen Kriegs bei den Angriffen auf die feindlichen Schützengräben eingesetzte Waffe. Wenn die Soldaten auf ungefähr zehn Meter an die feindlichen Stellungen herangekommen waren, warfen sie sie, die dann mit ihrer Deflagration schwere Schäden verursachten. Die mit diesen Angriffen Beauftragten waren die Grenadiere ("Granatieri"), welche die Aufgabe hatten, gegen die feindlichen Linien vorzurücken, nachdem die Drahtschneidereinheiten eine Bresche in die feindlichen Drahtverhauen geschlagen hatten. Außerdem wurden sie im großen Umfang zur Beseitigung des Feindes aus Grotten, Unterschlüpfen und Tunneln verwendet.
Sie konnten eine Doppelzündung haben, d.h. eine Zeitzündung (mit einer Zündschnur) oder eine Schlagzündung. Aus praktischen Gründen zogen die Soldaten bei Weitem die Ersteren vor, weil die Zweiten auch durch einen ungewollten Stoß während des Angriffs oder aufgrund einer Unachtsamkeit explodieren konnten, bevor sie geworfen wurden.
Obwohl sie schon einige Jahre zuvor erfunden wurden, erfuhren die Handgranaten während des Großen Kriegs tief greifenden Verbesserungen und wurden immer mehr zu tödlichen Waffen für die Offensive. 1915 fügten die Engländer dem Sprengstoff Metallsplitter hinzu, die nach der Freisetzung den Soldaten in den Schützengräben schwere Verletzungen zufügten. Die Deutschen luden einige Modelle mit Gas und giftigen Flüssigkeiten und vereinten so eine explodierende Waffe mit der Chemie, während es dem französischen Heer gelang, eine Granate zu entwickeln, die mit einem Gewehr aus einer Entfernung von 400 Metern geworfen werden konnte.
Die Italiener waren mit verschiedenen Typen ausgerüstet. Die weit verbreitetste war die so genannte Sipe mit Reibzündung, die dank einer wärmeerzeugenden Zündung betätigt wurde. Eine zweite häufig verwendete Bombe war die Thévenot, die an die Soldaten der Sturmtruppen ausgegeben und während der Angriffe unweit der feindlichen Stellungen eingesetzt wurde. In Wirklichkeit handelte es sich dabei nicht um eine richtige Bombe, sondern eher um eine Knallkapsel, die durch ihre starke Deflagration die Soldaten betäubte und kampfunfähig machte. Schließlich erschien an der italienischen Front auch die "Tänzerin" ("ballerina"). Dabei handelte es sich stets um eine Thévenot, der ein Holzstiel und ein Stoffstück (ähnlich dem Rock einer Tänzerin) für eine größere Wurfstabilität hinzugefügte wurde.