Ein Ort im istro-venezianischen Stil
Im hintersten Zipfel Italiens scheint die Küste sich in sich selbst zurückzuziehen. Hier öffnet sich die Bucht von Muggia, des einzigen Städtchens Istriens, das italienisch geblieben ist. Das malerische Hafenbecken scheint fast in die Gassen und Plätze hineinzutreten. Die reizvolle Atmosphäre ist eindeutig venezianisch. Nicht nur in den Bauformen: auch der Dialekt, die Sitten und die gastronomischen Traditionen künden von einer intensiven mit Venedig geteilten Vergangenheit.
Vom Meer aus gesehen harmonieren die weißen Istrien-Steine und die bunten Häuser mit der grünen Karstlandschaft. Eingerahmt wird das Ganze von sieben Kilometern Küste und einem Kranz von Hügeln mit schönen Ausblicken auf eine weite Gegend, die teils italienisch, teils istrisch ist.
Geschichte
Schon vor dem Jahr 1000 entwickelte sich um den kleinen Hafen ein Ort, der Borgolauro genannt wurde: in diesem Dorf entstand im 13. Jahrhundert die Gemeinde Muggia. Aus dieser Zeit stammen der Dom und der Palazzo Comunale (Rathaus), das im 20. Jahrhundert wiederaufgebaut wurde.
Aber oben auf dem Vorgebirge oberhalb des Hafens wird von ältern Zeiten gekündet: das beweisen die Reste der frühgeschichtlichen Castellieri-Ringwallanlagen der heiligen Barbara und Muggia Vecchia, wo die romanische Basilika aus dem 9. Jahrhundert steht, einziges Zeugnis, zusammen mit den Resten der Stadtmauer, einer römischen und mittelalterlichen Vergangenheit. Von hier genießt man einen herrlichen Ausblick auf den Golf von Triest.
Die Burg von Muggia dagegen ist aus dem 14. Jahrhundert, auch wenn sie später mehrmals umgestaltet wurde. Früher krönte sie die befestigte Ringmauer rund um die Stadt. Eine Kuriosität: die Einwohner von Muggia benutzten nach und nach ihre Sandsteinblöcke für den Bau von Häusern.
Noch heute atmet man in diesem Städtchen eine besondere Luft, auf einem Spaziergang in den typischen Gassen und auf der herrlichen Piazza Marconi, dem pulsierenden Herz des Städtchens, oder wenn man im Mandracchio die Fischer bei ihrer Arbeit beobachtet.
Und dann sind da die komfortablen und schattigen Badeanstalten, in Muggia und Umgebung. Sehr reizvoll ist der kleine Hafen von San Bartolomeo.
Nicht entgehen lassen sollte man sich den Karneval von Muggia, "Carneval de Muja", in der klassischen Tradition Venedigs und mit Einflüssen der Halbinsel Istrien: ein großes Ereignis, das jedes Jahr Motivwagen und farbenprächtige Masken bietet. Der Umzug findet am Sonntag statt, mit der Prämiierung der schönsten und originellsten Gruppe.