Das Beinhaus von Timau entsteht 1936 auf den Wunsch des damaligen Pfarrers, Don Titta Bulfon, der sich dafür einsetzte, dass ein altes Kirchengebäude (das "Santuario del Santissimo Crocifisso") in einen Ort umgewandelt wurde, im dem die in den kleinen Kriegsfriedhöfen von
Karnien verstreuten sterblichen Reste der Gefallenen zusammen geführt wurden. Das Projekt wurde
Giannino Castiglioni anvertraut, der schon am Bau der
Militärischen Gedenkstätte von Redipuglia, in
Oslavia und in
Karfreit tätig war.
Die Arbeiten begannen im folgenden Jahr und das Beinhaus wurde im Mai 1939, kurz vom dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs offiziell eingeweiht. Die Anlage erhält die ursprüngliche Kirche, in der die
Reste von zahlreichen Soldaten ruhen, und umgibt sie auf drei Seiten mit einem
einzigen, großartigen Bogengang. Insgesamt handelt es sich um 1763 Gefallene (298 unbekannte Italiener und 65 namenlose österreichisch-ungarische Soldaten), die aus den Bergfriedhöfen und aus dem Soldatenfriedhof von Timau stammten.
Auf der Hauptfassade ist ein Mosaik zu sehen, das
zwei das Kreuz verehrende Engel darstellt, ein Glockenturm mit drei pyramidenförmig angeordneten Glocken und
drei Kreuze, die sich zum Himmel erheben. Im Gebäudeinnern ist eine
Gemäldekomposition von Marino Sopracasa zu sehen, die aus
acht Tafeln besteht und sich am friaulischen Lied "Stelutis alpinis" (Edelweiß) inspiriert, sowie ein
Fresko zu den karnischen Trägerinnen, zu dessen Füssen sich die sterblichen Reste von
Maria Plozner Mentil befinden. Auf dem Altar ist schließlich der
Fante Crocifisso (Gekreuzigte Infanterist) zu sehen, ein Werk des Bildhauers Giannino Castiglioni, und die
Madonna delle Nevi, die 1916 vom Künstler Fragiacomo di Venezia gemalt wurde, um die Kapelle des Großen Pals (Pal Grande) zu schmücken.
Öffnungszeiten
Sommer 2022: jeden Tag, 10.00-12.00 / 15.00-18.00 Uhr