Santa Maria la Longa ist ein kleines Bauerndorf
im Herzen der Friaulischen Tiefebene, auf halbem Weg zwischen
Udine und
Palmanova an der Staatsstraße SR352. Während des Groβen Kriegs befand es sich in einer optimalen Position, um die von der Front kommenden Soldaten in diesem
Nachschubgebiet ausruhen zu lassen, da es nicht weit von der Front entfernt, aber in ausreichender Distanz von den österreichisch-ungarischen Angriffen mit Langstreckenwaffen lag. Aus diesem Grund wurden zwischen 1915 und 1917 viele Barackenlagern erbaut und viele Gebäude wurden in Lazarette oder Militärposten umfunktioniert.
Unter den vielen Soldaten, die in Santa Maria für ein paar Stunden den Gräueln der Front entgehen konnten, waren
Gabriele d'Annunzio und
Giuseppe Ungaretti, der hier während seiner Erholungszeit im Winter 1917 drei Gedichte verfasste:
"Dormire", "Solitudine" und das sehr
bekannte "Mattina", Meisterwerk des italienischen Hermetismus bestehend aus nur 2 Wörter und verfasst am 26. Januar 1917:
"M'illumino d'immenso" (dt. etwa: "Ich erleuchte mich / durch Unermessliches".
Anlässlich des 88 Jahrestags dieses Gedichts hat die Gemeindeverwaltung das
Ungaretti gewidmete Denkmal, ein Werk des friaulischen Bildhauers Franco Maschio, eingeweiht. Die Statue steht auf der zentralen Piazza Divisione Julia und stellt einen Körper dar, der sich aufrichtet und gen Himmel krümmt. In der Nähe befinden sich auch
drei Karststeine, auf denen die
drei Gedichte Ungaretti
eingeritzt sind.