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Die Sechste Isonzoschlacht

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Die Gefahr der Strafexpedition gebannt und seinen Posten als Generalstabschef gerettet, richtete Luigi Cadorna seinen Blick wieder auf die Isonzofront und genauer gesagt auf die Stadt Görz. Er begann mit dem Herzog von Aosta Emanuel Philibert einen Plan zu entwerfen, der einen dichten Beschuss in einem sehr engen Raum, zwischen dem Monte Calvario und dem Monte San Michele vorsah. Auf den Beschuss wäre eine Kriegshandlung gefolgt, um sich einige sichere Stellungen auf dem linken Isonzoufer zu sichern.

Im Gegensatz zu den anderen Schlachten im Gebiet der Zweiten Armee (Seconda Armata) begann diese mit einem beachtlichen Vorteil. Im Frühjahr jenes Jahres war es der 4. Division unter dem Kommando des Generals Luca Montuori und des Obersts Pietro Badoglio gelungen, zum Gipfel des Monte Sabotino im Nordosten von Görz (Gorizia) vorzurücken. Die Pioniere arbeiteten schnell und in wenigen Wochen wurden verschiedene Tunnel hinter den österreichisch-ungarischen Stellungen gebaut.
In der Zwischenzeit kehrten die Divisionen der Fünften Armee (Quinta Armata), die im Mai 1916 in das Trentino verlegt worden waren, an den Karst zurück. Anfang August konnte man also auf circa 200tausend Soldaten zählen, die im Morgengrauen des 6. August 1916 die Sechste Isonzoschlacht (Sesta Battaglia dell'Isonzo) aufnahmen.

Der dichte Beschuss erwies sich von Beginn an als wirkungsvoll, so sehr, dass Borojevic vergebens Verstärkungen anforderte. Cadorna befahl um 16 Uhr desselben Tags den drei Kolonnen der 45. Division am Monte Sabatino anzugreifen. In knapp 38 Minuten erreichten die von Badoglio und den Generälen Gagliani und Del Bono geführten Soldaten geschützt von der schweren Artillerie den Gipfel und begeisterten Viktor Emanuel III. selbst, der die Kriegshandlung von einem Hügel hinter den Linien verfolgte. Ein Großteil der dalmatinischen Soldaten, die den Berg verteidigten, ergab sich, während andere in die Tunnel flüchteten, die anschließend von den italienischen Soldaten in Brand gesteckt wurden.

Fast zeitgleich (um 15.30 Uhr) hatte auch der Angriff am Monte San Michele begonnen. Den Brigaden Catanzaro, Brescia und Ferrara gelang es in kurzer Zeit, den Gipfel zu erreichen, während sich die österreichisch-ungarischen Soldaten in Erwartung des nächtlichen Gegenangriffs zurückzogen. Dieser schlug jedoch wegen fehlender Reserven, die alle am Monte Sabotino eingesetzt wurden, fehl. Am 7. August fiel der Monte San Michele also nach über 14 Monaten Krieg und insgesamt 110tausend Verluste (darunter 20tausende Tote) unter die Kontrolle des italienischen Heers.
 
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