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Die Serbisch-Orthodoxe Kirche des Heiligen Spyridion


Chiesa Serbo Ortodossa di San Spiridione

Die Kirche wurde zwischen 1861 und 1869 nach dem Entwurf des lombardischen Architekten Carlo Maciachini erbaut, anstelle des vorherigen 1753 erbauten Tempels, der baufällig war und dann 1861 abgerissen wurde. Die Kirche kann 1600 Gläubigen empfangen.

Der Grundriss des Gebäudes ist ein griechisches Kreuz. Das Gotteshaus widerspiegelt den byzantinischen Stil der östlichen Kirchen und kennzeichnet sich für eine Kuppel, die in der Mitte die vier Glockentürme überragt, für andere halbrunden grau-hellblauen Kuppeln und für die weiten Mosaikdekorationen der Fassaden, die aufgrund von Zeichnungen von den Mailändern Giuseppe und Pompeo Bertini realisiert wurden. Die Struktur ist mit Steinen aus Karst- und Istrien-Steinbrüchen und mit Marmor aus Carrara und Verona verkleidet.

Das Bild des Heiligen Spyridion sticht von dem goldenen Hintergrund über dem zentralen Eingang ab, während die Figuren der Heiligen Gregor und Athanasius mit dem Erzengel Michael sich an der linken Seiten, Richtung Kanal, befinden. An der linken Seite sind dagegen die Mutter Gottes mit den Heiligen Basilius und Johannes Chrysostomos zu sehen.

Der Innenraum ist mit wertvollen mosaikartigen Dekorationen und Öl- und Temperagemälden, auch von Giuseppe Bertini entworfen, geschmückt. In der mittleren Apsis kann man einen Christus mit den Aposteln bewundern, in der linken Apsis die Darstellung des Ersten Konzils von Nicäa (325 n.Ch.) mit dem Heiligen Spyridion, in der rechten Absis die Mariä Himmelfahrt, an der Kuppel die Ikone des Christus Pantokrator, und um ihn, im Trommel, die Heiligen und die Aposteln.

Die Ikonostase zählt in der unteren Reihe vier Ikonen von außerordentlichem künstlichem Wert, mit goldenen und silbernen Verkleidungen, die in Russland zwischen 1846 und 1850 realisiert wurden. Sie stellen den Heiligen Spyridion, die Mutter Gottes mit Kind, den Christus auf dem Thron, die Mariä Verkündigung dar und waren in der ersten Kirche schon vorhanden.

Am Haupteingang hängt eine silberne Votivlampe, die von dem künftigen Zar Paul I. anlässlich seines Besuchs in Triest im 1782 geschenkt wurde.

Die serbisch-orthodoxe Gemeinde ließ sich in Triest nach der guten Entwicklung des Seehandels nieder, der nach der Erklärung der Stadt zum Freihafen 1719 seitens Karl VI. stark gefordert wurde.

1751 erteilte Kaiserin Maria Theresia den Griechen und den Illyriern (Begriff mit denen die Serben bezeichnet wurden) die Erlaubnis, sich in einer religiösen Gemeinde zusammenzuschließen und ein eigenes Gotteshaus zu errichten. 1781 trennten sich die beiden Gemeinden, 1793 erhielt die Gemeinde der Illyrier einen eigenen Statuten und die griechische Gemeinde baute die Kirche von San Nikolaus an der Ufer.

Ende des achtzehnten Jahrhunderts zählte die Gemeinde 200 Personen, die heute bis ca. 10.000 Einheiten gestiegen sind und fast ausschließlich aus einer einzigen Ortschaft stammen: Pozarevac, auf Deutsch Passarowitz, wo 1718 den bekannten Friedensvertrag zwischen Österreich und dem Osmanischen Reich abgeschlossen wurde.

Die serbisch-orthodoxe Kirche Triests ist die wichtigste der drei in Italien existierenden Pfarrkirchen (die zwei anderen befinden sich in Vicenza und Trezzo sull'Adda) und gehört seit Mai 2011 zum Bistum von Italien, Österreich und der Schweiz, mit Bischofssitz in Wien.

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