loader
tempo guerra 2

Die harte Behandlung durch Cadorna

Mehr lesen
Im Laufe des Krieges verbesserten sich die Ausrüstungen und das Leben in den Schützengräbenerheblich. Nach dem ersten Jahr begann im Frühjahr 1916 die Verteilung von neuen Ausrüstungen, die dazu beitrugen, das Leben an der Front angenehmer zu machen. Es zeigten sich die ersten Helme, die anfänglich den Einheiten, die mit dem Schneiden der Drähte der Drahtverhaue beauftragt waren, und dann auch den Wachen ausgegeben wurden. Das Schuhwerk wurde moderner und robuster und die im Gebirge eingesetzten Einheiten erhielten Nagelschuhe, die sich besser für die Bewegungen eigneten. Binnen des Winters erschienen auch die ersten schweren Überschuhe und die ersten Mäntel. 
Nicht nur die Ausrüstungen verbesserten sich, sondern auch die Kampftechniken. 1915 war der General Luigi Cadorna gewissen Schematisierungen, die typisch für das vorherige Jahrhundert waren, treu geblieben, bei denen die Offiziere gefolgt von ihren Soldaten mit Bajonett und Rucksack den Angriff anführten. Die vorhandenen Drahtverhaue verwandelten diese Männer jedoch in leicht zu treffende Ziele. Im Jahr darauf beschloss das Oberkommando, einige Änderungen vorzunehmen, und den Offizieren wurde gestattet, hinter der Infanterie zu bleiben. Die Letztgenannte konnte bei den Angriffen ihre Rucksäcke in den Schützengräben lassen, um beweglicher zu werden.
immagine e didascalia
Viele andere Aspekte hingegen blieben gleich, insbesondere die Grausamkeit, mit der die hohen militärischen Dienstgrade das Schicksal ihrer Männer beschlossen. Cadorna, eine zweifellos charismatische aber auch kontroverse Persönlichkeit, war für die gesamte Dauer seiner Amtszeit davon überzeugt, dass die einzige zweckdienliche und richtige Weise für die Kriegsführung der Angriff um jeden Preis ohne Rücksicht auf die Folgen sei. Die Soldaten mussten also, sobald der Befehl kam, aus den Schützengräben herauskommen. Wer zögerte oder sich weigerte, wurde von den Schüssen der hinter ihnen positionierten Carabinieri getroffen. 
Gleichermaßen setzte sich die schwere Zensur in der Armee fort. Stets auf Befehl des Leiters des Oberkommandos durften die Soldaten keine nicht zugelassenen Zeitungen lesen. Dank dieser Maßnahme blieben die Meinungen (besonders die kritischen) der Kriegsberichterstatter den Schützengräben fern. Gleichermaßen wurden die an die Familienangehörigen geschriebenen Briefe kontrolliert, um zu vermeiden, dass sich im Rest des Landes die Vorstellung ausbreiten könnte, der Krieg ginge nicht nach Plan. Gleichzeitig wurden auch die Urlaubszeiten auf ein Minimum reduziert. 
2010 - 2025 © Itinerari della Grande Guerra - Un viaggio nella storia - admin powered by IKON