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Die Endschlacht am Piave

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Die starken Regenfälle, die im Oktober 1918 Venetien (Veneto) heimsuchten, zwangen Armando Diaz, den Anfangsplan der Offensive am Piave zu ändern. Zu diesem ersten Zwischenfall kam anschließend ein starkes Gewitter hinzu, das ausgerechnet am 24. Oktober losbrach, den Beginn der Operationen weiter verschob und sowohl den General Giardino am Monte Grappa als auch die Gordon Highlanders, dem britischen Kontingent, dem es in der Nacht des 23. gelungen war, die Grave di Papadopoli dank der Hilfe der Gondolieri von Venedig zu besetzen, in Schwierigkeiten brachte.
Der Anfangsplan sah den Bau von acht Brücken vor, und zwar eine in Vidor, drei in der Gegend zwischen Fontana del Buoro und Moriago (nördlich des Montello), eine zwischen Santa Croce und Falzé, zwei in der Nähe von Nervesa und die letzte weiter südlich in der Gegend der Grave. Wenn die Lage äußerst günstig gewesen wäre, hätte das Oberkommando die Installation 12 weiterer Übergänge angeordnet. Aber in jenen Stunden war die Strömung so stark, dass die Schiffsbrücken nicht bis zum linken Ufer gebaut werden konnten.

Nach zweitägiger Untätigkeit gelang es den Soldaten der Zehnten Armee (Decima Armata) am 26. Oktober endlich, den Übergang bei den Grave durchzuführen und die erste österreichisch-ungarische Linie anzugreifen. Weiter nördlich errichteten die Achte (Ottava) und die Zwölfte Armee (Dodicesima Armata) die anderen sieben Schiffsbrücken, aber die Strömung und die habsburgischen Bomben zerstörten sie in der Nacht und isolierten so die Soldaten, den es gelungen war, am Nachmittag zu den Brückenköpfen zu gelangen. Mit großer Hartnäckigkeit wurde am nächsten Tag der Übergang von Fontana del Buoro wiederhergestellt und so konnte ein zweiter Brückenkopf zwischen Mosnigo und Sernaglia gestärkt werden.
Der General Caviglia, Befehlshaber der Achten Armee (Ottava Armata), wurde sich bewusst, dass die anderen Brücken nicht schnell wiederhergestellt worden wären und ordnete somit an, jene der Grave zu benutzen. Auf diese Weise konnte das 18. Korps nach Erreichen des linken Ufers direkt auf Santa Lucia und Conegliano zusteuern und dadurch den in der Nähe von Nervesa und Priula blockierten Soldaten den Weg freimachen. Der Plan von Diaz funktionierte. Das strategische Ziel, die österreichisch-ungarische Front in Höhe der nach Vittorio Veneto führenden Straße zu durchbrechen, wurde erreicht.

Borojevic ahnte, dass sich die Dinge überstürzten und befahl seinen Männern, sich zum Fluss Monticano, zwischen Vittorio Veneto und Motta di Livenza zurückzuziehen. Am 29. Oktober wurden zwei weitere Brücken errichtet, die es den Italienern ermöglichten, den Großteil der Truppen und der schweren Artillerie auf das linke Ufer überzusetzen. In der Zwischenzeit ließen die vordersten Kolonnen das linke Piaveufer hinter sich und marschierten nach Nordosten. Die Brigade Piacenza erreichte Susegana und am Abend Conegliano. Ohne Halt zog sie nach einem 17-stündigen Gewaltmarsch um 10.30 Uhr in Cozzuolo ein, einem der beiden Ortschaften, die Vittorio Veneto bilden.
Gleichzeitig erreichte das Florentiner Lanzenreiterregiment Serravalle (die zweite Ortschaft von Vittorio Veneto), wobei es noch auf kleine Gruppen österreichisch-ungarischer Soldaten traf. Während des ganzen Tages wurden Gefechte zwischen den italienischen, immer zahlreicher eintreffenden Truppen und den habsburgischen, auf die umliegenden Anhöhen geflüchteten Truppen verzeichnet. In der Nacht gab aber auch diese letzte Nachhut die venezianische Stadt auf.

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