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Die Strafexpedition

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Trotz der durch den bis tief ins Frühjahr hinein gefallenen Schnee und den Informationen im Besitz der italienischen Militärkommandos bedingten Verzögerungen waren die ersten Stunden der Strafexpedition äußerst erfolgreich für das österreichisch-ungarische Heer. An einer 20 Kilometer langen Front westlich der Hochebene von Asiago war der Vorstoß unaufhaltsam. Der Monte Zugna südlich von Rovereto, der Col Santo, der Monte Maggio und der Monte Toraro südlich von Vielgereuth fielen in wenigen Tagen unter ihre Kontrolle. Die italienischen Batterien wurden fast sofort zurückgezogen, um eine neue rückwärtigere Linie zu organisieren, aber dadurch fand sich die Infanterie in vorderster Linie komplett isoliert wieder.

Fünf Tage nach der Kriegshandlung von Conrad verschob sie sich nach Osten. Zwischen dem 20. und 25. Mai erlitt das Königreich Italien die Verluste von Cima Mandriolo und Cima Portule und ließ dadurch den Weg zur Hochebene von Asiago frei. Wenige Tage später erreichte der außergewöhnliche österreichisch-ungarische Vorstoß die Dörfer Arsiero und Asiago unweit der venezianischen Tiefebene, die am 27. bzw. 28. Mai fielen. Erschöpft und hungrig scheuten die habsburgischen Truppen keine Plünderungen, Brände und Zerstörung in diesen beiden kleinen Dörfern.

In der Zwischenzeit wurde sich Cadorna bewusst, dass sich die Situation an dieser Front tatsächlich verschlimmern konnte. Eilig wurde die Fünfte Armee (Quinta Armata) aus allen an der Isonzofront (fronte dell'Isonzo) verfügbaren Abteilungen und aus den beiden Einheiten gebildet, die der Außenminister, Sidney Sonnino, bei Kriegsbeginn nach Albanien geschickt hatte. Auf diese Weise wurden im Juni südlich des Trentino circa 300 tausend vom General Gaetano Giardino geführte Männer in Stellung gebracht.

Am 1. Juni erreichte die Kriegshandlung von Conrad trotz des Widerstands der Grenadiere von Sardinien die südliche Grenze der Hochebene, am Val Canaglia und am Monte Paù. Noch wenige Kilometer und das österreichisch-ungarische Heer hätten in Schio und Thiene gestanden. Aber zum Glück für die Italiener brach das habsburgische Heer den Vorstoß zu diesem ausschlaggebenden Moment wegen Personen-, Munitions- und Kräftemangel ab.
Die gleichzeitige Kriegshandlung an der russischen Ostfront (fronte orientale della Russia) bestimmte das praktische Ende der Strafexpedition, die am 16. Juni 1916 offiziell endete.

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