Während der Wintermonate des Jahres 1916 war der österreichisch-ungarische Befehlshaber des Oberkommandos, Franz Conrad von Hötzendorf, zu der Überzeugung gekommen, dass das italienische Heer nicht stark genug war, um an der Isonzofront (fronte dell'Isonzo) durchzubrechen. Er begann also an eine Offensive an der Front Trentino-Venetien (fronte trentino-veneto) zu denken, die zu außerordentlichen Ergebnissen hätte führen können. Bei Erfolg wäre dem Heer von Cadorna nichts anderes übrig geblieben, als auf die Linie Padua-Venedig (linea Padova-Venezia) zurückzuweichen und so die Front mehrere Kilometer westwärts zu verschieben.
Mit diesem Projekt gestärkt suchte der österreichisch-ungarische General die Zusammenarbeit mit den deutschen Kräften, aber das Gespräch mit seinem Amtskollegen, Erich von Falkenhayn, war nicht erfolgreich. Deutschland (das sich formell nicht mit dem Königreich Italien im Krieg befand) bereitete sich auf die große Offensive bei Verdun (Februar 1916) gegen Frankreich vor. Vom deutschen Standpunkt aus hatte der Plan dann verschiedene Probleme, angefangen bei der Anzahl der vorgesehenen Divisionen (zu wenige) bis zum Ziel, das als unangemessen angesehen wurde. Die Unterstützung dieser Handlung wäre nur sinnvoll gewesen, wenn Italien vollständig besiegt worden wäre. Ein einfaches Zurückweichen der Front wurde nicht als so wichtig angesehen.
Die Ablehnung entmutigte Conrad nicht, der beschloss gestärkt von den jüngsten Erfolgen an der Ostfront (fronte orientale) und vielleicht verbohrt von seiner bekannten Antipathie für Italien, seinen Weg fortzusetzen. Er informierte Erzherzog Eugen und den General Borojevic über seinen Plan und im Monat März trafen so zwischen dem Etschtal und dem Valsugana 160tausend Mann mit ungefähr tausend Stück Artillerie ein.
Der anfangs für den 10. April vorgesehene Angriff musste jedoch aufgrund der Wetterbedingungen verschoben werden. Die dichten Schneefälle des Monats März hatten viele Straßen unwegsam gemacht und mehrere Alpengipfel, welche die Kaiserjäger hätten einnehmen sollen, waren unerreichbar. So wurde der für diese grandiose Schlacht festgesetzte Tag auf Mitte Mai in der Hoffnung, das italienische Heer noch unvorbereitet anzutreffen, verschoben.
Seinerseits bemerkte Cadorna nicht, was vor sich ging. Fest davon überzeugt, dass Österreich-Ungarn einen Defensivkrieg geführt hätte, schenkte er den Informationen des Generals der Ersten Armee (Prima Armata) Roberto Brusati (als zu nervös und alarmierend angesehen) und den von österreichisch-ungarischen Spionen und Deserteuren angeboten Informationen kein Gehör. Die ständigen Bitten um Verstärkungen von Brusati wurden so unerträglich, dass Cadorna von Viktor Emanuel III. mit einem am 8. Mai abgesandten Brief die Enthebung aus seinem Amt forderte.
Der König stellte Cadorna zufrieden und berief Gugliemo Pecori Giraldi, einen alten nach einer Niederlage während der libyschen Besatzung (1911) in Rente geschickten General, ein. Wenige Tage später, am 15. Mai 1916, gaben die ersten Kanonenschüsse Brusati Recht. Das Habsburger Kaiserreich begann seine große Offensive, die ein österreichischer Journalist Strafexpedition gegen die italienischen Verräter taufte.