loader
ShowReelAuto

Der Adamello und die Gefechte auf den Hochebenen

Mehr lesen
Der westlichste Abschnitt, jener, der vom Veltlin bis zur Gegend der Hochebenen von Asiago und Vielgereuth abfiel, war der einzige, dem eine Verteidigungstaktik, oder zumindest der Erhalt der Stellungen, befohlen wurde. Die vom General Roberto Brusati kommandierte Erste Armee (Prima Armata) musste nämlich jegliche österreichisch-ungarische Kriegshandlung verhindern, die zur venezianischen Tiefebene herab führte. Wäre es dazu gekommen, hätten sich die anderen vier Armeen eingekesselt wieder gefunden.
Nichtsdestotrotz und auch um die Moral und den Enthusiasmus der an dieser schwierigen Front angekommenen Soldaten hoch zu halten, ermöglichte das Oberkommando, bei offensichtlich günstigen Situationen Angriffe zu organisieren.

Im lombardischen Abschnitt wurden einzelne, stets durch langsame und unsichere Bewegungen gekennzeichneten Kriegshandlungen organisiert. Einige Gipfel südlich des Tonalepasses, zwischen dem Valcamonica und dem Sulztal, wurden eingenommen, aber der Großteil der Wege und Pfade inmitten des ewigen Eises wurde meist aus der Ferne überwacht. Etwas bewegter war die Gegend des Val Daone, des Valle del Chiese und im Alto Garda. Von den österreichisch-ungarischen Soldaten aufgegeben, gelang es einigen italienischen Brigaden, bis zu den Ortschaften Bezzecca, Storo und Pieve di Ledro vorzudringen, während die Orte am See von den Habsburgern gut geschützt blieben.

Auf den Vicentiner Voralpen (Prealpi vicentine) hingegen waren die Angriffsmöglichkeiten dank der Zugänglichkeit einiger Täler besser. Deshalb mussten die den Italienern zahlenmäßig unterlegenen österreichisch-ungarischen Soldaten zurückweichen, um die Verteidigungslinien mit denen der Hochebene von Vielgereuth zu schließen, die durch die Neubauten von effizienten und modernen Befestigungen mit auf Asiago gerichteten Kanonen und Haubitzen hervorragend geschützt war.
Die Soldaten des 3. Korps der Ersten Armee (Prima Armata) zogen in Vallagarina ein und besetzten (mit bis zum Spätherbst fortgesetzten Kriegshandlungen) den Monte Baldo und die Massive der Kleinen Dolomiten und des Pasubio bis zum Col Santo. Der vordersten Linie gelang es, bis Castel Dante und San Colombano vorzudringen, knapp zwei Kilometer von der wichtigen Stadt Rovereto entfernt. Hier wurde der Vorstoß gestoppt und die Stellungen blieben bis zum Mai 1916 unverändert.

In der Gegend der Hochebene von Asiago hatten die italienischen Truppen nach nur 4 Tagen die Möglichkeit, in feindliches Gebiet vorzudringen. Die österreichisch-ungarische Festung von Lusern ergab sich schon am 28. Mai, indem sie die weiße Fahne auf dem Dach hisste. Den Soldaten gelang es jedoch nicht, sie einzunehmen. Zu ihrer charakteristischen Langsamkeit kam die Reaktion der nahe gelegenen Befestigungen hinzu, die ihre Schüsse auf Lusern (Luserna) richteten, in Erwartung, dass die weiße Fahne eingeholt und die Stellung wieder ihren Pflichten nachkommen würde.

Am 12. Juni konnten die österreichisch-ungarischen Soldaten mit einer Aktion im Gelände vom Monte Coston, einem Gipfel zwischen Vielgereuth und Tonezza del Cimone, Besitz ergreifen, während in den folgenden Wochen die Gefechte hauptsächlich mit von den entsprechenden Befestigungen (es ist kein Zufall, dass diese Phase auch als der "Krieg der Befestigungen" ("guerra dei forti") definiert wird) geworfenen Bomben und Granaten fortgesetzt werden.
Am 24. August 1915 wurde nach einem langen Beschuss der österreichisch-ungarischen Befestigungen von Verle und Pizzo Vezzena ein neuer Angriff gestartet. Die Kommandos waren davon überzeugt, dass die Truppen nur auf viele Trümmer gestoßen wären. Die Befestigungen waren hingegen unversehrt geblieben und das Gefecht, das nahe des Vezzena-Passes zu Ende ging, war eines der ersten Massaker im Abschnitt der Ersten Armee (Prima Armata). Die reichlichen Schneefälle Ende Oktober stoppten die meisten Initiativen bis zum nächsten Frühjahr.
 
2010 - 2025 © Itinerari della Grande Guerra - Un viaggio nella storia - admin powered by IKON