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8 Mai 2018

Die Geheimnisse des Triester Karsts

8 Mai 2018
Martina Trombetta

Die Geheimnisse des Triester Karsts

„Die wahre Entdeckungsreise besteht nicht darin, neue Landschaften zu suchen, sondern mit neuen Augen zu sehen.”, erklärte Proust. Und das ist immer dann der Fall, wenn man zufällig an einen Ort kommt, von dem man nicht einmal wusste, dass er existiert, Orte, die Geheimnisse hüten und geschichtsträchtig sind, wie die der Stadt Triest. Die Zeitreise hat ihren Anfang auf einem Weg, der am Parkplatz an der Kreuzung von Opicina beginnt und nach ca. 100 Metern an den Ruinen des Hotels Obelisco vorbei zum Eingang des ersten Bunkers führt, der auch H-Bunker genannt wird. Vor dem Eingang im Felsen blieben wir stehen und hörten der interessanten geschichtlichen Einführung von Fabio zu, dem Verantwortlichen der Triester Ausflugsgruppe, der historische, naturnahe und kulturelle Ausflüge in der Zone des Triester und slowenischen Karsts organisiert. Im Laufe der Erzählung treten Fakten und Episoden der historischen Periode zwischen 1943 und 1945 hervor, insbesondere was die Schlacht von Opicina betrifft. Intensive, gewaltsame Geschichten von Rache und Blut, aber auch Geschichten von Menschlichkeit, die alle gleichermaßen betrafen: die italienische, die deutsche, die jugoslawische und die angloamerikanische Front. Die Erzählung Fabios ist fesselnd und nie banal. Er selbst gibt zu, dass es seine große Leidenschaft ist, zwischen verbliebenen Zeugnissen und Fundstücken zu versuchen, die oft verdunkelte oder geschönte Realität der Tatsachen aufzudecken. Stellenweise nimmt die Erzählung einen lustigen Ton an, den auch die kleinsten Forscher in Erwartung, endlich in den Bunker zu gehen, zu schätzen scheinen. Hier tritt man mit Taschenlampe und Trekking-Schuhen in das totale Dunkel ein und geht zwei Gänge entlang, deren Felswände im Licht der Lampen glitzern. Am Ende erwartet uns eine Öffnung, der Bunkerausgang. die Aussicht ist atemberaubend. Eine natürliche Terrasse auf den Golf von Triest, eine strategische Position während des Krieges. Die Besichtigung geht sodann im zweiten Bunker weiter, in dem ein Generator untergebracht war, der die Zone mit Strom versorgte. In diesem zweiten Bunker gibt es noch die Räumlichkeiten, in denen sich die Soldaten aufhielten und die Wachstube. Draußen geht der Besuch auf dem Waldweg weiter zu dem in diesen Jahren benutzten, ehemaligen deutschen Friedhof, der noch heute den ursprünglichen Altar und die Mauer beherbergt. Die Tour endet mit dem Weg, der zum Obelisk von Opicina führt, wo ein Aussichtspunkt einen herrlichen Blick auf den Golf von Triest bietet. Der Besuch ist ein interessanter Ausflug, der einen völlig miteinbezieht und neue kognitive Anreize gibt. Ich will Ihnen nicht mehr davon erzählen, um Ihnen nicht die Freude an der Entdeckung anderer Geheimnisse der Bunker von Opicina zu nehmen.
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Martina Trombetta

In der Überzeugung, dass Kommunikation auch durch Bilder erfolgt, beschließe ich, das Studium der Fototechnik zu vertiefen und nehme an zahlreichen Kursen und Workshops teil. Zudem arbeite ich auch als Freelancerin mit Unternehmen und Privaten zusammen und kümmere mich um Grafik und Web-Design.  

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