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6 Februar 2020

Der Fuß der Muttergottes

6 Februar 2020
Andrea Fuccaro

Der Fuß der Muttergottes

Es gibt bei der Beschreibung der Radwege keine schwierigere Aufgabe als den Versuch, vom Ziel zu sprechen und dabei bewusst die Route außer Acht zu lassen. Bei dieser Erzählung werde ich die Regeln umstoßen.
Das Ziel wird nicht länger der Vorwand sein, der uns „zwingt“, die Straßen zu gehen, die Brücken zu überqueren, uns den Aufstiegen zu stellen und auf dem Weg nach unten den Atem anzuhalten, sondern es wird zum echten Protagonisten der Geschichte werden.
Die Straße macht eine leichte Linkskurve. Die von einer bernsteinfarbenen Sonne erleuchteten Monti Musi bilden eine imposante Felswand.
Die steil aufragenden Wände der Berge fallen mir so unerwartet auf, dass ich für einen Moment die Illusion habe, mich am tiefsten Punkt einer Schlucht zu befinden, wo der Himmel aus Gras besteht, die Bäume an den Hängen wachsen und in Richtung der Ebene von Monteaperta rutschen und nur noch Platz für den Wiesenhügel lassen, auf dessen Spitze die Kirche Santissima TRINITÀ steht. Klein, schlicht, alt, weiß, zierlich.

Eine Hymne des Menschen an die Liebe zur Muttergottes, ein hohes Lied der Architektur an die Natur, eine Huldigung des Gleichgewichts zwischen Himmel und Erde.
Ich schaue auf die Straße, die zu ihrem Eingang führt, und beschließe, mich dem Kopfsteinpflaster auf dem Sattel meines Rades zu stellen.
Wenige Meter von ihren kleinen Türen entfernt stelle ich fest, dass dieses zarte Juwel in seinen Mauern den Stolz und die Kraft der Bewohner dieses so alten und harten Landstreifens in sich trägt und die es verstanden haben, mehr als ein Jahrtausend den slawischen Dialekt vom Valle del Torre sorgsam zu bewahren.
Der Gang im Kreuzgewölbe aus dem Jahr 1455 Die Reinheit seines Weiß, die Zerbrechlichkeit der Reste der Fresken, die nach dem schrecklichen Erdbeben von 1976 gefunden wurden, die Einfachheit des Altars und die emotionale Kraft der Votivherzen, die an einer der Wände hängen, umhüllen mich.
Ich sitze auf einer seiner Bänke und versuche, in mich hinein zu lauschen.
„Andrea, da bist du ja“.
Also beschließe ich, hinauszugehen und mich von der Göttlichkeit der Natur, die die Kirche umgibt, einnehmen zu lassen.
Ich fülle die Wasserflasche am Springbrunnen und gehe zu den Aufstiegen, die von der Ebene und den nahe gelegenen Tälern hierher führen.
Einer schöner als der andere, aber dies ist nicht der Zeitpunkt, um Ihnen davon zu erzählen. Dies ist die Geschichte eines Ziels.
 
TOURISTENINFORMATIONEN: Gianni Albertini - Facebook “A.M.A. MONTEAPERTA”
„Die beiden vollkommen ähnlichen Spuren haben die Legende von der Erscheinung der Muttergottes vor den Hirten [...] entstehen lassen. Als Beweis für ihre Anwesenheit soll sie ihre Fußabdrücke auf einem Felsblock hinterlassen und gleichzeitig den Wunsch geäußert haben, dort eine Wallfahrtskirche zu weihen. Da es in dieser Höhe und zu dieser Zeit (1400) nicht einfach gewesen wäre, ein solches Werk zu vollbringen, soll sich die Muttergottes bereit erklärt haben, bei einer zweiten Erscheinung und mit einem zweiten Fußabdruck einen weniger beschwerlichen und näher an der Stadt gelegenen Ort anzugeben, der genau der Ort ist, der heute AL PIEDE DELLA MADONNA (Am Fuße der Muttergottes) heißt.
[Carlo Noacco - Grundschullehrer. Mit seinen Forschungen, seinen Schriften und seiner Leidenschaft hält er die Geschichte von Monteaperta lebendig]
 
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Andrea Fuccaro

Seit 40 Jahren auf der Welt und seit 10 auf zwei Rädern. Radsportbegeistert, ohne mich zwischen Rennrad und Mountainbike entscheiden zu können. Ich liebe die Stille, die Hänge, das Grün und die wilden Panoramen von Friaul-Julisch Venetien. Ich werden Ihnen von den "No-Logo"-Anstiegen erzählen, die Ihre Beine aber vor allem die Gefühle auf die Probe stellen werden.
 

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