Laura Fagioli
Der Staudamm von Vajont: ein unvergessliches Erlebnis und eine Art, die Erinnerung wach zu halten
08Jan2018
Haben Sie schon einmal innegehalten, um durch Schießscharten in das Innere einer Burg zu schauen und sich vorzustellen, was dahinter vor sich ging? Wie man auf einem mittelalterlichen Hof lebte? Welche Rhythmen die Tage eines Burgherrn und seiner Untertanen bestimmten?
Anlässlich der Veranstaltung Castelli Aperti FVG öffnete die Familie Formentini das mächtige Holztor ihrer Burg den Besuchern und ermöglichte es diesen so, in die Vergangenheit einzutauchen.
Die Burg wurde im 11. Jahrhundert zur Verteidigung des Gebiets von San Floriano del Collio errichtet und befindet sich seit 1520 im Besitz der Grafen Formentini. Graf Filippo Formentini, in Begleitung seines treuen Hofnarren, hieß uns im großen Saal, der heute als Keller und Enothek dient, willkommen und erzählte uns seine Familiengeschichte. Eine große Feuerstelle in der Mitte erwärmte das ganze Erdgeschoss.
Im Obergeschoss, in einem riesigen, mit Vorhängen und alten Gemälden ausgestatteten Saal, unterhielt uns der Hofnarr mit mittelalterliche Spielen und Sinnestäuschungen, während von Neugier erfüllte Personen einen kleinen Saal entdeckten, in der eine herrliche Bibliothek untergebracht war. Im Burggarten erwartete uns ein Feuerschlucker, in Kampfszenen verwickelte Soldaten und Frauen beim Nähen und Bearbeiten von Stoffen.
Jenseits der Mauer und der beiden Türme war der mit Rebzeilen bestockte Wall zu sehen, während am Ende des Gartens eine der Eigentümerfamilie gehörende Wildschweingruppe unsere Aufmerksamkeit auf sich zog. Last, but not least gab es noch den zu einer Unterkunft umgebauten Wachturm zu bewunern, in dem die Gräfin ihre Kochkurse und dedizierten Showfoods abhält.
Castelli Aperti ist eine einzigartige Erfahrung, die ich Groß und Klein empfehle, um einen etwas anderen Nachmittag zu verbringen und eine zeitversetzte Atmosphäre zu atmen.
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