Alles war schwierig in einem Schützengraben. Während des Krieges mussten die Soldaten äußerst schweren Momenten in vorderster Linie in mehr oder weniger provisorischen Strukturen unter der ständigen Angst, früher oder späten von irgendeinem Scharfschützen getroffen zu werden oder den Befehl zu erhalten, sich auf den Angriff vorzubereiten, entgegentreten. Erfahrungen, die viele Männer für das ganze Leben zeichneten, wie die vielen Fälle von schon während des Krieges oder kurz nach der Rückkehr in ihr Zuhause entwickelten Geisteskrankheiten belegen.
Von Beginn an war die Vorbereitung der Armee absolut unzureichend im Vergleich zu dem, was die Eigenschaften dieses Kriegs waren. Sowohl das Oberkommando als auch die Regierung befolgten nicht die in den verschiedenen Militärberichten der Verbündeten vorhandenen Empfehlungen und kümmerten sich auch nicht darum, ihre Männer auf einen langen Konflikt vorzubereiten. In der Gewissheit, dass Triest in wenigen Wochen eingenommen worden wäre, besaßen die Soldaten nur die Sommerausrüstungen und alles andere als moderne Geräte.
Viele Soldaten kämpften im ersten Kriegsjahr mit einfachen Mützen, den typischen Ausschmückungen des 19. Jahrhunderts, auf dem Kopf, die bestimmt nicht die von den feindlichen Schützengräben oder von den Scharfschützen abgefeuerten Kugeln aufhalten konnten. Keiner erklärte dann anfangs den italienischen Soldaten, dass sie in den Schützengräben kauern mussten und sich nicht hinaus lehnen durften. Noch peinlicher war das Fehlen von Drahtzangen, die schnell Durchgänge durch die feindlichen Drahtverhaue schufen, welche zwischen der ersten Angriffslinie und der ersten Verteidigungslinie positioniert wurden. Je mehr Zeit ein Soldat bei dieser Tätigkeit verlor, desto größer war die Möglichkeit, von den Feinden getroffen zu werden.
Es gab auch zahlreiche Probleme, wenn die Waffen schwiegen. Die Schuhe waren völlig ungeeignet, um dem Schlamm oder dem steinigen Boden des Karsts bzw. der Berge stand zu halten. In wenigen Wochen verwandelten sie sich in mit Müh und Not anziehbare Holzsohlen und dies verursachte natürlich ernste Fußprobleme für die Soldaten. Es kam oft zu Verletzungen und auch Erfrierungen, die mit demselben Fett behandelt wurden, das zum Polieren der Schuhe hätte dienen sollen. Die Wasserflaschen waren aus Holz (absolut unhygienisch), währen die Schlafzelte (wenn es sie gab) bei Regen unbrauchbar waren. Sehr oft waren die Soldaten gezwungen, sich in mit einer einfachen Plane abgedeckten Löchern oder in Bodenschluchten Notunterkünfte für die Nacht zu bauen, in denen sie dicht nebeneinander schliefen, um möglichst wenig Wärme zu verlieren.