Es ist ein schöner, verschlafener Sonntag und mit den Kindern begeben wir uns auf einen Ausflug ins Gebirge. Unser Ziel ist Malborghetto, wo wir einen auch für junge Wanderer geeigneten Mini-Trekking-Weg mit einem besonderen Namen, Animalborghetto, entdeckt haben.

Wir parken das Auto auf dem Platz vor dem Gasthaus und gehen zum Steinbogen von Casa Krahvogl, wo uns, zu unserer großen Überraschung, ein gigantischer Braunbär willkommen heißt! Kein echter natürlich, sondern eine handbemalte Holzfigur, die das große Tier in seiner natürlichen Größe darstellt. Entlang des Weges finden wir noch mehr davon. Animalborghetto ist nämlich ein Weg, an dem alle wilden Tiere bewundert werden können, die diese Orte bewohnen. Es gibt Wölfe, Luchse, Rehe und Wildschweine. Der Wanderweg geht leicht bergauf, aber dank dieser Tiere, die uns Gesellschaft leisten, beschwert sich wie durch ein Wunder keines unserer sonst eher gehfaulen Kinder über die Mühe.

Wir betreten den kühlen Wald mit seinen majestätischen Kiefern, Hagebuchen und Eschen und plötzlich sehen wir eine kleine Hütte. Die Waldfeenhütte!

Die Kinder stürzen sich hinein und spielen. Sie treten ein und kommen wieder heraus, öffnen die Fenster, bereiten Kaffee zu und plaudern mit den Eichhörnchen und Rehen. Es ist wirklich nicht einfach, sie vom Spielen und Fantasieren wieder abzubringen! Der Weg endet gleich darauf, beim Kalvarienkirchlein, von wo man einen herrlichen Blick über das ganze Tal genießen kann.

Wir lassen uns ein wenig vom brillanten Grün der Wiesen bezaubern und gehen sodann längs der Forststraße ins Dorf zurück. Hier finden wir ein schönes Feld, in dem die Kinder Schmetterlingen und Heuschrecken nachjagen. Die Runde schließt sich mit dem Durchqueren von Malborghetto bei Palazzo Veneziano, Sitz des ethnografischen Museums, wo unser Besuch weitergeht. Mittlerweile ist es Mittag und deshalb beschließen wir, uns im Schatten einer jahrhundertealten Linde im Hof des Palazzos niederzulassen und Brötchen zu verzehren.

Es war ein magischer Tag, sowohl für die Kinder, die an der frischen Luft waren und ihren Spaß an den Tieren im Wald hatten als auch für uns Eltern, die wir dieses Märchen mit ihnen teilen konnten.