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5 September 2017

Ein Nachmittag Schafhirt im Triester Karst

5 September 2017
Paola De Cassan

Ein Nachmittag Schafhirt im Triester Karst

Haben Sie jemals Schafe auf die Weide gebracht? Ich schon, und es war ein wunderbares Erlebnis!

Ich verbrachte unweit von Triest einen ganzen Nachmittag im Kontakt mit der Natur, ließ mich von den vom Schafhirten, der die Herde auf die Weide brachte, erzählten Geschichten verzaubern und verstand, wie wichtig es für die Karstheide ist, die Schafe frei weiden zu lassen, damit sie sich das zu fressende Gras selbst aussuchen können.

Im Triester Karst, im kleinen Ort Ceroglie, brachte mich der Verband Joseph mit dem jungen Andrea zusammen, der seit Jahren den Familienbetrieb führt und sich mit Leidenschaft seinen Schafen widmet.

In den frühen Vierzigerjahren konnte der Bauernhof auf ca. 7 – 8 Schafhirte und ca. 3000 Schafe zählen, die von Grado bis Monte Nanos, in Slowenien, weideten. Während des zweiten Weltkriegs musste der Urgroßvater die Schafe verkaufen, zu groß war das Diebstahlrisiko. Nachdem er sich einige Jahre der Rinderzucht gewidmet hatte, beschloss er, zu seiner alten Leidenschaft zurückzukehren, kaufte ein paar Schafe und widmete sich neuerlich der Schafzucht.

Jetzt zählt die Herde ca. 167 Schafe. Ich glaubte ihm aufs Wort und zählte nicht nach.

Die Herde umfasst sowohl sardische als auch karsttypische istrische Schafe. Sein Ziel ist es, 200 einheimische Schafe zu besitzen, um das Ökosystem der Karstheide zu wahren. Denn hier weidet man noch wie früher: Jeden Morgen und jeden Nachmittag führt der Schafhirt die Herde auf die Weide. Die Schafe suchen sich das Gras aus und die Weide wird täglich gewechselt, damit das Gras nachwachsen kann. Gegen Ende des Sommers kann es vorkommen, dass man bis zu 8 Stunden täglich gehen muss, um eine für die Schafe geeignete Weide zu finden!

Domen, der Naturführer, der uns auf unserem Weg begleitete, zeigte und erklärte uns zahlreiche für den Karst typische Pflanzen und Blumen. Der junge Schafhirt Omar antwortete auf all unsere Fragen! Und die Schafe? Die leisteten und mit ihrem Blöken Gesellschaft!

Diese Erfahrung für kleine Gruppen mit höchstens 10 Personen wird im Frühling und im Herbst an Samstagen angeboten (auf Anfrage auch unter der Woche). Die Teilnahme ist entgeltlich und sieht eine Wanderung mit einem Naturführer und die Verkostung lokaler Produkte vor.

Die Schafe von Andrea sind nämlich alles Milchschafe und aus ihrer Milch wird ein ausgezeichneter Schafskäse hergestellt, den ich am Ende der Wanderung zu einem exzellenten Malvasia und einigen Scheiben wirklich außerordentlich guter Schafssalami genießen konnte!

Nach einer so langen Wanderung ist eine erquickende Jause wirklich willkommen.

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Paola De Cassan

Ich bin gebürtige Triesterin und habe stets die Reisetasche parat. Ich liebe das Meer und den Segelsport, bin aber auch dem Tango nicht abgeneigt und betreibe außerdem Tai Chi, Golf und Nordic Walking. Ich habe eine Schwäche für gute Küche und bin leidenschaftliche Fotografin. Zu Hause erwarten mich stets meine drei geliebten Katzen! Beruflich beschäftige ich mich mit Tourismus, Web und Social Media Marketing.
 

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